Emaillieren
Was ist Emaillieren?
Beim Emaillieren werden feine Glaspartikel (Emaillepulver) auf ein Metallstück aufgetragen und bei ca. 800–840 °C eingebrannt. Dabei verschmilzt das Pulver mit der Oberfläche – es entstehen leuchtende Farben, glänzende Flächen und dekorative Muster, die deinem Schmuckstück eine kunstvolle, individuelle Note verleihen.
Das Emaillieren ist auch mit einem Handbrenner möglich – die besten Ergebnisse erzielt man jedoch mit einem Brennofen.
Was du brauchst
- Emaillepulver (transparent)
- Feiner Pinsel
- Feinsilberstück (z. B. Art Clay Silver)
- Diamantschleifpads
- Brennofen oder Handbrenner + Dreibein
- Brenngitter
- Wasser & Mischschale
- Schutzausrüstung (Maske, Handschuhe, Schutzbrille)
In unserem Emaille-Starterset findest du alles, was du zum Emaillieren brauchst.
1. Bürsten & Polieren
Poliere dein Schmuckstück so, wie du es im fertigen Zustand haben möchtest. Da wir transparente Emaille verwenden, bleibt die Oberfläche sichtbar – Kratzer oder matte Stellen würden durchscheinen.
Ein späteres Polieren ist nicht mehr möglich, weil die emaillierten Stellen danach nicht mehr zugänglich sind.
2. Reinigen & Entfetten
Säubere dein Schmuckstück gründlich und entferne alle Rückstände von Fett, Staub oder Poliermittel.
Verwende dazu am besten Ethanol – damit stellst du sicher, dass die Emaille später gleichmäßig haftet.
Prüfen & zufrieden sein
Wenn du dein Schmuckstück gebürstet, poliert und entfettet hast, nimm dir kurz Zeit, es genau anzusehen.
Passt die Oberfläche? Sind alle Vertiefungen sauber? Gefällt dir das Ergebnis?
So, wie es jetzt aussieht, wird es auch unter der Emaille sichtbar bleiben.
3. Emaillepulver einfüllen
Fülle eine kleine Menge Emaillepulver vorsichtig in ein separates Gefäß – am besten mit Hilfe eines Spatels oder direkt aus dem Beutel. Achte darauf, dass kein Staub aufgewirbelt wird.
Wir empfehlen dir eine Staubmaske zu verwenden.
4. Mit Wasser auswaschen
Gib nun etwas destilliertes Wasser dazu und rühre gut um.
Ziel ist es, die feinsten Partikel auszuwaschen, da diese das Endresultat trüb erscheinen lassen können.
Mehrmals ausspülen…
Lass das Pulver absetzen, gieße das Wasser ab und gib frisches Wasser dazu.
Wiederhole das so lange, bis das Wasser fast klar ist und kaum noch feiner Staub zu sehen ist.
5. Emaille auftragen
Nimm einen feinen Pinsel und trage die Emaille vorsichtig in die gewünschten Bereiche auf.
Die Konsistenz sollte dabei cremig bis leicht flüssig sein – vergleichbar mit flüssigem Joghurt. Ist sie zu dünn, verläuft sie. Ist sie zu dick, lässt sie sich schlecht auftragen und trocknet ungleichmäßig.
Achte darauf, die Vertiefungen gleichmäßig zu füllen. Wenn du mal daneben streichst, wische die Stelle einfach vorsichtig mit einem feuchten Stück Küchenrolle sauber – solange die Emaille noch nass ist, lässt sich das problemlos korrigieren.
Bevor du brennst, muss die Emaille vollständig trocken sein. Lass das Stück entweder an der Luft trocknen oder bei niedriger Temperatur im Ofen.
6. Brennen im Ofen
Stelle deinen Brennofen auf ca. 820 °C ein. Sobald die Temperatur erreicht ist, öffne die Tür kurz und zügig, um das Stück einzulegen.
Nach etwa 1 Minute kannst du das Stück kontrollieren.
Die Emaille sollte gleichmäßig geschmolzen und glänzend sein.
Lasse das Stück langsam abkühlen – nicht abschrecken, da es sonst zu Spannungsrissen kommen kann.
7. Weitere Schicht auftragen (optional)
Abhängig von deinem gewünschten Ergebnis – z. B. Farbverlauf, ungleichmäßige Flächen oder Stellen, die noch nicht vollständig mit Emaille gefüllt sind – kannst du eine oder mehrere zusätzliche Schichten auftragen.
8. Erneut Brennen
Auch die zweite Schicht Emaille wird wie zuvor eingebrannt. Falls du keinen Brennofen hast, kannst du alternativ einen Bunsen- oder Handbrenner verwenden. Damit lassen sich beide Brände durchführen – allerdings ist es schwieriger, die richtige Temperatur zu treffen. Die Ergebnisse können dadurch unregelmäßig werden.
Für gleichmäßige Ergebnisse ist der Brennofen die zuverlässigere Wahl.
9. Schleifen & Glätten
Nach dem letzten Brand schleifst du die Oberfläche mit Diamantschleifpads glatt.
Starte mit 100 Grit, dann arbeite dich weiter hoch auf 200 und schließlich 400 Grit – so entsteht eine gleichmäßige Oberfläche ohne Überstände.
Solltest du die Emaille zerkratzt haben, kannst du sie durch erneutes Brennen wieder glätten.
In diesem Tutorial zeigen wir dir Schritt für Schritt, wie du dein eigenes Schmuckstück erstellst und mit Emaille farbig veredelst.
Emaille-Ohrringe – farbenfroh & präzise:
Diese sechseckigen Silberohrringe entstehen aus Art Clay Silver und werden mit bunter Emaille ausgefüllt. Die markanten Vertiefungen für die Farbfelder entstehen durch das Prägen mit einer Prägeschablone, die klare Konturen und exakte Flächen erzeugt.
Im Tutorial siehst du alle Schritte – vom Prägen über das Brennen bis hin zum sorgfältigen Einfärben mit Emaillepulver.
Schwierigkeit: Fortgeschrittene Technik – Erfahrung mit Metal Clay und Brennofen empfohlen ✅
